Am Rand der Zeit
Gruppenausstellung „Die Peripherie im Zentrum“ auf der Fischerinsel. Berlin. Juli 1999.
Angenommen man überträgt die räumliche Definition von Peripherie und Zentrum in eine zeitliche Dimension. Dann befindet sich das Zentrum der Zeit in der Gegenwart und die Peripherie der Zeit in der Vergangenheit und Zukunft. Angenommen man kann sich von der mechanischen Zeit lösen. Dann ist man in der Lage, gedanklich und emotional an den Rand der Zeit zu reisen. Angenommen es gibt einen Ort in der Gegenwart, über den man sich wundert, der keine Anziehung mehr ausübt und keine Wärme mehr ausstrahlt, der fremd wirkt und sich stumm seinem Schicksal ergibt. Und angenommen es gibt ein Symbol vom Rand der Zeit. Ein Symbol, das Wärme ausstrahlt und Gefühle der Behaglichkeit vermittelt, das jeder kennt und vertraut wirkt. Wenn nun dieses Symbol mit dem Ort in der Gegenwart verknüpft wird, verschieben sich plötzlich die Eindrücke und Gefühle. Dann sind sich Ablehnung und Anziehung ganz nah, die Gegensätze gleichzeitig spürbar.
Zur Ausstellung verteilen wir Postkarten an die Bewohner der Fischerinsel. Wir laden sie ein an der aussergewöhnlichen Zeitreise teilzunehmen, und ihre Weihnachtsbeleuchtung in die Fenster der Hochhäuser zu hängen. Einige Bewohner reisen mit uns.