Raum für Poesie

Raum für Poesie

 

Interaktive Installation, Gruppenausstellung  „Ein Päckchen für Kirgistan“. Nationalmuseum Bischkek, Kirgistan. 2008.

In Deutschland gibt es einen Brauch den jeder aus seiner Schulzeit kennt – das Poesiealbum. Es ist ein kleines Buch mit schmuckvollem Einband und weißen Seiten. Man gibt es Freunden, die man in Erinnerung behalten möchte, und lässt sie Lebensweisheiten, Ratschläge oder Gedichte hineinschreiben. Meist wird der jeweilige Text noch mit Zeichnungen, Aufklebern usw. verziert. So entsteht ein persönliches Album, bei dem die dargebotene Poesie in Verbindung mit der Illustration einiges über den Verfasser aussagt.

Das Projekt „Raum für Poesie“ überträgt den ursprünglichen Gedanken des Poesiealbums. Statt Erinnerungen an gute Freunde zu bewahren dient es nun zur Kontaktaufnahme und Kommunikation mit Menschen einer weit entfernten Kultur. Die poetisch-sinnlichen Gestaltungsmittel bleiben dabei die gleichen. Die erste Hälfte des Albums ist von uns, pep berlin, und unseren Freunden gestaltet. Adressaten sind die uns unbekannten Menschen in Kirgistan. Die zweite Hälfte des Albums bietet Raum für die Besucher der Ausstellung in Bishkek. Sie können die Seiten mit ihrer Poesie und ihren Botschaften an uns gestalten. Am Ende der Ausstellung kommt das Album zurück nach Deutschland.

Dreifach ist des Raumes Maß
Rastlos, fort ohn Unterlaß
Strebt die Länge, fort ins Weite
Endlos gießet sich die Breite,
Grundlos senkt die Tiefe sich.
(Friedrich Schiller)